On Location - Kamera ab - Drehorte
von Lex-Barker-Filmen in den U.S.A. |
von Reiner Boller |
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Das Land der roten Berge - unter einem
dunkelblauen Himmel leuchtet die Felslandschaft mit ihren
Gesteinsschichten in allen Rottönen. Immer wieder ein
faszinierendes Schauspiel von Mutter Erde. Um 1840 zogen
hier viele Tausend Pioniere westwärts und erreichten in
Utah ihr verheissenes Land. Folgt man heute der Route 89
ins südliche Utah, so erreicht man Kane Country.
Reiseprospekte locken mit dem Slogan "The Greatest
Earth on show". Tatsächlich befindet man sich hier,
wie kaum sonst in Amerika, derart ideal im Zentrum
bekannter Naturattraktionen. Grand Canyon, Bryce Canyon,
Zion Nationalpark oder Lake Powell - all dies liegt in
greifbarer Nähe. |
Das kleine Städtchen Kanab, in Sichtweite
der Grenze zu Arizona gelegen, ist auf den ersten Blick
eine jener typischen Western-Towns, wie es viele in
dieser grandiosen Landschaft gibt. Aber weit gefehlt:
Kanab kann auf eine ereignisreiche Vergangenheit als
Kulisse von über 50 Filmen zurückblicken. In früheren
Jahren nennt man den Ort denn auch "Little
Hollywood". Ein El Dorado für die Westernfilmer
Hollywoods. |
Die Geschichte von Kanab reicht dabei noch
bis in die "dark and bloody grounds" zurück.
Der erste Vorposten der Armee in dieser Gegend war
"Fort Kanab". 1864 errichtet man den
Stützpunkt zum Schutz gegen die Indianer und als
Ausgangsbasis für Erkundigungen in die umliegende
Region. Indianerattacken müssen häufig abgewehrt
werden, bis das Fort schliesslich nicht mehr haltbar ist,
und schon 1866 gibt man den Stützpunkt wieder auf.
Hartnäckiger sind da die Mormonen, die an gleicher
Stelle eine Missionarstation gründen, um die
"Lamanites" (so die Mormonenbezeichnung für
die Ureinwohner Amerikas) zu bekehren. Bis zum Bau der
ersten Strasse und moderneren Beförderungsmitteln gilt
Kanab als die am schlechtesten erreichbare Stadt (mit
über 500 Einwohnern) in den USA. Folglich der ideale
Ort, um die Einsamkeit und Weite des "wilden
Westens" noch hautnah erleben zu können. Der
bekannte Schriftsteller Zane Grey findet denn auch in
dieser Gegend genügend Material und Anregungen für
seine Geschichten. Die Inspiration für seine Romane THE
LAST OF PLAINSMEN und RIDERS OF THE PURPLE SAGE holt sich
Zane Grey im Kane Country. |
Der wilde Westen wird gezähmt, die
Einsamkeit bleib in Kanab. Noch vor 60 Jahren ist kein
anderer eingetragener Ort in den USA wieter von
irgendeinem Schienennetz entfernt als Kanab. Den Spähern
Hollywoods entgeht dieser Ort nicht. Die Filmindustrie
findet 1924 den Weg nach Kanab. Mit Tom Mix, einer
amerikanischen Western-Institution, dreht man den Western
DEADWOOD COACH. Sechs Jahre vergehen aber noch, bis
Hollywood endgültig im beschaulichen Kanab ansässig
wird. 1930 mach die Produktion des Monumentalwesterns THE
BIG TRAIL (Der grosse Treck) Halt in Kanab.
Hauptdarsteller des Films - übrigens ein
amerikanisch-deutsches Projekt - ist der völlig
unbekannte 23-jährige Marion Michael Morrison, der
später als John Wayne Weltruhm erlangen sollte. Im März
1931 eröffnet der clevere Geschäftsmann Chauncey Parry
in Kanab seine "Parry Lodge". Ein komfortables
Hotel, die Attraktion in der Gegend. Für die
Filmproduktionen wird dieses Hotel der Stützpunkt bei
ihren Unternehmungen. Eine Vielzahl der
Hollywood-Legenden hat in den darauffolgenden Jahrzehnten
dann hier Cowboy und Indianer gespielt. Logiert wird
überwiegend in der "Parry Lodge". |
Aus der langen Filmliste sollen
stellvertretend genannt werden: STAGECOACH (Ringo, 1939)
mit John Wayne unter der Regie von John Ford, BUFFALO
BILL (Buffalo Bill, der weisse Indianer, 1944) mit Joel
McCrea und Maureen O' Hara, FORT APACHE (Bis zum letzten
Mann, 1948) wiederum mit Wayne und Ford, OH SUSANNA
(Apachenschlacht am schwarzen Berg, 1951) mit Rod Cameron
und Adrian Booth, SOUTHWEST PASSAGE (Karawane westwärts,
1953) erneut mit Cameron, DUEL AT DIABLO (Duell in
Diabolo, 1966) mit James Garner und THE OUTLAW JOSIE
WALES (Der Texaner, 1976) mit Clint Eastwood. |
Fernsehzuschauern ist diese Gegend als
Hauptdrehort der langjährigen Western-Serie GUNSMOKE
(Rauchende Colts) mit James Arness bekannt. Wichtige
Teile der Aussenfassade von "Dodge City", wie
"Miss Kittys Long Branch Saloon" standen im
Johnson Canyon. Aber nicht nur der Wilde Westen wird hier
Wirklichkeit. Abenteuer- und Science-Fiction-Filme, wie
das orientalische Märchen ARABIAN NIGHTS (Arabische
Nächte, 1942) mit Maria Montez und Sabu oder PLANET OF
THE APES (Planet der Affen, 1968) mit Charlton Heston,
werden unter der heissen Sonne Utahs in Szene gesetzt. |
Station macht auch der Filmproduzent Howard
W. Koch. Kanab wird in der zweiten Hälfte der fünfziger
Jahre bevorzugter Schauplatz seiner Filme. Mit Lex Barker
in der Hauptrolle dreht er 1956 gleich zwei Spielfilme in
dieser Gegend. Der Apachen-Western WAR DRUMS (mit dem
treffenden deutschen Verleihtitel "Rebell der roten
Berge") entsteht in unmittelbarer Umgebung von
Kanab. Aufnahmen dazu entstehen auch in der nahen
Westernstadt-Kulisse "Johnson Canyon". |
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Kanab Canyon mit den roten Bergen
im Hintergrund
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Westernstadtkulisse im Johnson
Canyon. Das Haus mit der markanten Treppe ist in
REBELL DER ROTEN BERGE zu sehen.
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Im Anschluss wechselt man das Genre mit dem
Krimi THE GIRL IN BLACK STOCKINGS (Das Mächen mit den
schwarzen Strümpfen). Als Hauptkulisse dient die
"Parry Lodge". In der Filmhandlung benutzt man
gleichfalls diesen Namen. Produzent Koch spart dadurch
unnötige Kosten ein. Untergebracht ist das Team
schliesslich in der "Parry Lodge". Howard W.
Koch ist von den Arbeitsbedingungen vor Ort derart
angetan, dass er im darauffolgenden Jahr (1957)
zurückkehrt und mit Ben Johnson in der Hauptrolle einen
weiteren Western - FORT BOWIE (Männer gegen Tod und
Teufel) - dort produziert. |
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Kanab/Utah: Die "Parry
Lodge". Links befindet sich der aus DAS
MÄDCHEN MIT DEN SCHWARZEN STRÜMPFEN bekannte
Swimmingpool.
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Kanab/Utah: Swimmingpool der
"Parry Lodge". Hier trieb in DAS
MÄDCHEN MIT DEN SCHWARZEN STRÜMPFEN die Leiche.
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Heute werden in Kanab zwar keine
Wildwestfilme mehr gedreht, die Erinnerung an die grosse
Zeit wird jedoch wachgehalten. In "Denny's
Wigwam" gibt es jegliches Wester-Souvenier zu
kaufen. Inhaber Dennis, ein riesengrosser Mormone, ist
immer stilecht gekleidet. Als Stuntman hat er früher in
den Filmen "Hals und Kopf" für die prominenten
Stars riskiert. Und in der "Parry Lodge" selbst
hängen eine Vielzahl von Portraits der Schauspieler, die
dort einmal abgestiegen sind. Den Gästen schmeckt ihr
Beef-Steak nun einmal doppelt so lecker, wenn man in
Blickkontakt zu John Wayne, Audie Murphy, Rod Cameron
oder Lex Barker sitzt. Wenn die Sonne dann hinter den
Felsen untergegangen ist, bietet sich die "Parry
Lodge" als Lager für die Nacht (nach all den
anstrengenden Abenteuern) förmlich an. Die Hotelzimmer
sind nach den dort verweilenden Schauspielern benannt:
"Wilder Westen inklusive". |
Viele, die in Kanab seit den goldenen
Filmjahren leben, können heute noch eine eigene Story
darüber erzählen, wie sie beispielsweise als
Stunt-Double tätig waren oder Essen für die Drehteams
überbrachten. Auch Lex Barker ist noch in Erinnerung. |
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Kanab/Utah: "Three
Lakes". Kulisse der Party im Freien mit
Auffinden des ersten Opfers
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Jährlich findet mittlerweile ein
Westernfestival, das "Western Legends Round
Up", in Kanab statt. Ein Mix aus Musik, Poesie,
Folklore und Filmkult zieht viele Besucher an. Und Kanabs
Stadtväter sind vor einigen Jahren auf die glorreiche
Idee gekommen, es dem bekannten Vorbild vom "Walk of
Fame" in Hollywood/Los Angeles gleichzutun und an
ihrer Hauptstrasse ihre eigene Würdigungsstätte von
bekannten Hollywood-Grössen, die in dieser Gegend in den
Sattel stiegen, einzurichten. Und so schmücken schon
eine Reihe von Gedenktafeln mit Bildern, die dem
berühmten Vorbild in punkto Schönheit auch noch den
Rang ablaufen, die Main Street von Kanab. Unter den
Würdeträgern sind John Wayne, Ronald Reagan, Charlton
Heston, Ben Johnson, die vollständige Besetzung von
Gunsmoke/Rauchende Colts, Clint Walker und der
unvergessene Howard W. Koch, Produzent einer Reihe von
Filmen in Kanab und 1999 Gast der Einweihung seiner
Ehrentafel (die Leute sprechen heute noch voller
Bewunderung: "Howard, you're one of us!"). |
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Einen Tagesritt weiter durch das weite Land
erreicht der Westernfreund die nächste historische
Drehstätte. Am Fusse der "Alabama Hills" (im
Bundesstaat Kalifornien gelegen) sattelten die
"Helden des wilden Westens" reihenweise ihre
Pferde, ritten durch wilde Canyons und über staubige
Prärien. Besonders bekannt geworden sind die
charakteristischen Felsformationen. Der Hollywood-Tross
fällt erstmalig 1920 in den kleinen Ort Lone Pine ein.
Für wie viele Western in den 20er, 30er und 40er Jahren
hier die Klappe fällt, lässt sich heute nicht mehr
nachvollziehen. Die Zahl liegt aber bei über 100
Streifen. Bei uns sind eine Handvoll davon in der Reihe
WESTERN VON GESTERN einst über den Bildschirm
geflimmert. "Fuzzy" und seine Kollegen (vom
singenden Cowboy bis zum modisch gekleideten
Hauptdarsteller) dürften sicher manchem noch in guter
Erinnerung sein. Über allen Namen steht auch hier der
"King of the western" John Wayne.
Hochkonjunktur für Lone Pine dann in der vierziger
Jahren. So manche Viehherde treibt man durch den Ort.
Fussspuren hinterlassen daneben zahlreiche Prominente:
Humphrey Bogart, Robert Mitchum, Gregory Peck, Kirk
Douglas, Gary Cooper, Glenn Ford, Spencer Tracy, Richard
Widmark, Randolph Scott, Jeff Chandler, Clint Eastwood
und Rod Cameron. |
Tim Holt, bekannter Hollywood-Cowboy der
vierziger Jahre, ist Dauergast; auch die Dutzendware
UNDER THE TONTO RIM (1947) wird hier abgedreht. Ein
junger Schauspieler hat in dieser "Pferdeoper"
- wenn auch nur in wenigen Szenen - seinen ersten
Western-Auftritt: Lex Barker (einmal abgesehen vom kaum
sichtbaren Auftritt in "Die Unbesiegten").
Aller Anfang ist nun einmal schwer. Das gilt auch für
den späteren Mr. Old Shatterhand. In der nächsten
Western-Saison bietet sich eine weitere Gelegenheit,
Tritt zu fassen im Western-Karussell. Das
Randolph-Scott-Vehikel RETURN OF THE BADMEN (Der
Schrecken von Texas, 1948) zeigt Lex Barker mit Vollbart
als bösen Buben. Übrigens: Wer glaubt Johnny
Weissmullers Auftritt in TARZAN'S DESERT MYSTERY (Tarzan,
Bezwinger der Wüste, 1943) sei in afrikanischen Gefilden
abgelichtet worden, irrt einmal mehr. Zur gleichen Zeit
als Roy Rogers den SONG OF TEXAS singt, vertreibt
Weissmuller unweit davon böse Araber. Mit Lex Barker als
"Tarzan" dreht man hier kurze Szenen für
TARZAN AND THE SLAVE GIRL (Tarzan und das
Sklavenmädchen, 1950) und TARZAN'S SAVAGE FURY (Tarzan,
Verteidiger des Dschungels, 1952). Bevor der billige Peso
Hollywood mehr nach Mexiko lockt, werden noch einige
Meilensteine des Western-Genre in und um Lone Pine
abgelichtet. Dies gilt für BROKEN ARROW (Der gebrochene
Pfeil, 1949) genauso wie für eine Anzahl
Randolph-Scott-Streifen. In den sechziger Jahren trifft
man nur noch vereinzelt Drehteams an. John Wayne, früher
ja einmal Stammgast im hiesigen Saloon, wandelt noch mit
Stewart Granger in NORTH TO ALASKA (Land der tausend
Abenteuer, 1960) durch vergangene Westernzeiten. Das
Pantoffelkino übernimmt denn auch die vormals der
Leinwand reservierten Landschaften. Die Cartwrights aus
BONANZA und andere Revolverhelden (Guy Madison schiesst
sich als "Wild Bill Hickok" durch die
gleichnamige TV-Westernserie) sind die neuen Stars. John
Wayne nimmt endgültig am 25. August 1978 Abschied. Sein
letzter TV-Spot führt ihn an längst vergessene Orte
zurück. Hollywood, selbst mittlerweile schon Legende
geworden, entdeckt andere Sets. Im Zeitalter der
Filmtricks und -effekte spart man sich gerne den Weg in
beschwerliche Gegenden. |
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Lone Pine/Kalifornien: Die
charakteristischen Felsformationen
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Lone Pine/Kalifornien:
Prärielandschaft vor dem "Mt. Whitney"
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Auch Lone Pine feiert einmal jährlich
seine Drehorte mit einem Westernfest. Busladungen
Filminteressierter tummeln sich dann in den
Felsformationen und schwelgerisch blicken die Filmfreunde
zurück in gute, alte Zeiten. Mancher schreitet daher wie
Roy Rogers oder John Wayne. Und unter dem Sternenhimmel
brennen abends die Lagerfeuer und die "Cowboys"
im örtlichen Campingplatz fühlen sich wie richtige
Westerner. |
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Nördlich, auf der Route 395, geht es
Richtung Yosemite Nationalpark. Durchquert man das
Naturwunder, liegt südlich des westlichen Parkausganges
der kleine, romantische Bass Lake. Durch die Wälder- und
Seenlandschaft streifte einst "Lederstrumpf"
Lex Barker mit seinem indianischen Freund Chingachgook in
THE DEERSLAYER (Der Wildtöter, 1957). Hutters Blockhaus
auf dem See wurde nach den Aufnahmen natürlich wieder
abgebaut. Heute haben zwar den südlichen Teil des Sees
Wassersportler in Beschlag genommen, doch der (exklusive)
Tourismus hält sich noch in Grenzen. Am Nordufer stehend
kann man die "Wildtöter"-Atmosphäre noch
bestens nacherleben. Hier stand auch die Kamera von Karl
Struss und es lassen sich diverse Drehorte
identifizieren. Ganz besondere "Fährtensucher"
mieten sich ein Kanu und überqueren den
"Glimmersee". Folgt man dem etwas weiter
gelegenen San Joaquin River (in der Umgebung der kleinen
Siedlung North Fork) bietet sich ein für
Lex-Barker-Filmfreunde einmaliger Drehort. Jene Stelle,
an denen die Kanus der Protagonisten landeten und der
Vormarsch ins Indianergebiet begann. Hier in der
Einsamkeit des Westens kommt noch heute ein einzigartiges
Trappergefühl auf und mit vorsichtigen Schritten bewegt
man sich fortan durch das "Indianerland" auf
den Spuren des "Lederstrumpfs". |
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Bass Lake/Kalifornien:
Uferlandschaft
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Bass Lake/Kalifornien: Hier stand
"Tom Hutters Wasserburg"
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Auf den Weg Richtung Süden ins Film-Mekka
Los Angeles, führt ein Abstecher in die Mojave-Wüste.
Heiss brennt die Sonne in der kalifornischen Wüste als
der Ort Mojave auftaucht. Auch hier hat Hollywood Spuren
hinterlassen. "White's Motel", direkt an einer
vielbefahrenen Strasse und einer ausgelasteten
Bahnstrecke, gibt es immer noch. Zimmer ohne viel
Komfort, aber mit viel Lärmbelästigung. In der kleinen
Motel-Lobby (immerhin gibt es einen guten Kaffee) hängen
einige Hollywood-Starportraits, aber leider keines von
Lex Barker. Barker drehte in Mojaves Umgebung
Aussenszenen für THE YELLOW MOUNTAIN (Gold aus Nevada,
1954) und nächtigte in dem Motel. Abends ass das
Drehteam im Restaurant "Reno's", das es immer
noch gibt (heute mit interessanter Ausstattung im
"Route 66"-Stil). In der "Queens Mine
Area", dem eigentlichen Drehort, sind alte
Stolleneingänge erkennbar und die öde Landschaft
entspricht noch der Zeit der Filmaufnahmen. |
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Mojave/Kalifornien: "White's
Motel. Lex' Unterkunft direkt neben
vielbefahrener Strasse und Schienenstrang
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Mojave/Kalifornien: "Queens
Mine Area" mit Stolleneingang
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Kurz vor Los Angeles geht es über den
Highway 101 nach Westen. Das Ziel ist Thousand Oaks, eine
auf den ersten Blick uninteressante Wohnsiedlung. Einen
Katzensprung von Hollywood entfernt, lagen in der
Umgebung der Stadt allerdings die Locations vieler toller
Hollywood-Western. Die Janss Conejo Ranch im "Conejo
Tal" bietet eine prächtige Prärielandschaft.
Lex-Barker-Fans wird beim Anblick sofort klar, dass hier
wichtige Teile von THE MAN FROM BITTER RIDGE (Duell mit
dem Teufel, 1955) entstanden. |
Harold und Edwin Janss erwarben schon 1910
über 10.000 Morgen Land und gründeten ihre Ranch. Ende
der dreissiger Jahre surren die ersten Filmkameras und
fangen Wildwestromantik aus den Weiten der Prärie, die
tatsächlich vor den Toren Los Angeles liegt, ein. Die
grossen Stars sind schnell aus Beverly Hills
herübergekommen und sitzen rasch im Sattel: Roy Rogers,
Joel McCrea, Fess Parker ("Davy Crockett"),
Elvis Presley (FLAMING STAR, Flammender Stern, 1960),
John Wayne (THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE, Der Mann,
der Liberty Valance erschoss, 1962), James Stewart und
Henry Fonda. Auch für andere Genres, etwa den Kriegsfilm
SANDS OF IWO JIMA (Todeskommando, 1949 mit John Wayne)
oder das Historienabenteuer SPARTACUS (1960 mit Kirk
Douglas), finden sich geeignete Landschaften. Über 100
Folgen des TV-Klassikers BONANZA entstehen im Conejo-Tal
und auf der Ranch. Die Eröffnungssequenz der Serie
(eingesetzt in den ersten beiden Saisons) wird auf einer
unbefestigten Strasse im Tal gedreht. Heute zählt die
Gegend zum unter Naturschutz stehenden "Wildwood
Park". |
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Auf dem Weg nach Los Angeles geht es noch
einmal vom Highway ab. Die "Calabases
Highlands" beherbergten früher die "Warner
Bros. Ranch". Auch Lex Barker ritt durch die Gegend,
zu sehen im Western THUNDER OVER THE PLAINS (Donnernde
Hufe, 1952). |
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Abschliessend noch ein Blick auf die
Millionenmetropole Los Angeles (flächenmässig die
grösste Stadt der Welt): ein wahrer Moloch, der am Rande
des Kollaps steht. Erholsam nur "Beverly
Hills", allerdings steht dieser Stadtteil nur kurz
offen. Hier hat sich die Prominenz niedergelassen.
Zahlreich die vielen Luxusbauten am Hollywood Boulevard
oder am Alpine Drive (ehemals Wohnort von
"Tarzan" Nr. 10, Lex Barker). |
Eine Tour führt in die
"Universal"-Studios. Universal-City heisst die
komplette Strassenzüge umfassende Kulisse. Lex Barker
durchschritt diese in THE PRICE OF FEAR (Schonungslos,
1956) oder bei THE GIRL IN KREMLIN (1957). Verschiedene
Strassenzüge stehen noch immer (sind aber nicht alle
für das Publikum offen). Auch die legendäre
Western-Scheune, in einer Reihe von Western zu sehen,
z.B. in THE YELLOW MOUNTAIN (Gold aus Nevada) oder THE
MAN FROM BITTER RIDGE (Duell mit dem Teufel, der
abschliessende Fight von Lex Barker wurde an diesem Set
inszeniert), hat die Zeiten überlebt und weckt
eindrucksvolle Erinnerungen. |
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Los Angeles/Kalifornien:
Strassenzug in Universal Studios. Eine der Szenen
mit Lex Barker in THE GIRL IN KREMLIN spielt in
diesem Abschnitt.
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Los Angeles/Kalifornien:
Westernscheune in Universal Studios. Zu sehen in
GOLD AUS NEVADA und DUELL MIT DEM TEUFEL
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Im Baldwin Park, einer riesigen
"Lunge" von Los Angeles, entdeckt der Besucher
eine tropisch anmutende Landschaft. Auch hier liessen
Hollywoods Studios viele Filme inszenieren. Lex Barkers
"Mississippi"-Auftritt in DUEL ON THE
MISSISSIPPI (Die Intrigen der Lily Scarlett, 1955) ist
eine der zahlreichen Filmarbeiten. Der
Mississippi-Dampfer stand allerdings in den
Columbia-Studios. |
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15 Meilen nordöstlich des Zentrums von
L.A. endet die Rundfahrt beim "Los Angeles State und
County Arboretum" in Arcadia. Hier gibt es eine
komplette Lagune mit einer üppigen Vegetation zu
bewundern. Jenseits von Afrika gab überwiegend diese
Kulisse den Hintergrund für Lex Barkers Urwaldabenteuer
ab. Wem ist da nicht das komfortabel ausgestattete
Baumhaus in Erinnerung geblieben? Schon zu Johnny
Weissmullers Tarzan-Zeit ist dieser Ort ein beliebter
"Dschungel"-Drehort. |
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Los Angeles/Kalifornien: Arboretum
- Tarzans Dschungel
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Los Angeles/Kalifornien: Arboretum
- Tarzans Dschungel
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Durchschreitet man heute den Park, wähnt
man sich wahrlich in Tarzans Dschungel zurückversetzt.
Der aus vielen Filmen bekannte See erweckt eindrucksvoll
Erinnerungen und man hält unweigerlich Ausschau nach
Tarzan. Ist er im Wasser, in den Bäumen oder in den
Büschen? Linkerhand befindet sich ein kleines Gebäude.
In den Filmen stand an dieser Stelle meist das Haus des
Kommissionar oder die Handelspost der kleinen
Dschungelorte. Nach dem Stress in der Millionenmetropole
ist auch dieser Park eine ausgezeichnete
"Ausruhstation". Beim Rundtrip durch
Dschungellandschaften, vorbei an lieblich riechenden
Orangenbäumen, ist schnell ein Nachmittag verflogen.
Geniesst man auf einer Bank gerade die Atmosphäre kann
es leicht passieren, dass ein Pfau auftaucht oder
Flamingos vorrüberziehen. Nur Cheeta lässt sich nicht
blicken. Vielleicht liegt es daran, dass Bananen nicht
gesichtet wurden? |
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Los Angeles/Kalifornien: Arboretum. Drehort der
Handelspost im Dschungel.
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Kurzum: Neben den bekannten Reisezielen in
den U.S.A. bieten die Hollywood-Filmdrehorte reizvolle
Landschaften und geben oftmals bis heute ein (kaum)
verändertes Bild ab. Höhepunkte in Sachen
Lex-Barker-Locations sind dabei sicherlich die
"Parry Lodge" in Kanab/Utah und das
"Arboretum" in Los Angeles. |
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©
Texte und Fotos: Reiner Boller |
teilweise
bereits veröffentlicht im Magazin KARL MAY &
CO., Ausgaben 65 und 66, August und November
1996. Magazin im Internet:
www.karl-may-magazin.de. |
Verwendung
ausserhalb der Website www.lexbarker.net nur mit
Genehmigung des Urhebers. |
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