Er war das Sinnbild eines Helden
Am 11.
Mai jährte sich Lex Barkers Todestag zum 25. Mal. Ein
schillerndes Leben, geprägt von Frauen und Erfolgen nahm
ein jähes Ende in New Yorks Strassen.
Er
wirkte wie ein Mann, der einfach alles im Griff
hat: gross, muskulös, ruhig, vertrauenerwecken.
Aber Lex Barker auch blond, äusserst attraktiv
und intelligent. Derart von der Natur verwöhnt
und mit seiner Vergangenheit als "Tarzan",
war er für das Nachkriegsdeutschland der Held.
Als "Old Shatterhand" verkörperte er
genau jene Werte, die das Volk auf der Strasse
verloren glaubte und doch so sehr liebte. |
Dass
er in Hollywood - abgesehen von der "Tarzan"-Rolle
- immer "unter ferner liefen" agierte,
interessierte hier niemanden. Auch das
Urwaldmensch-Image, das an ihm klebte und so
manch gutes Rollenangebot vermieste (Gina
Lollobrigida, z.B. weigerte sich, mit einem
"dahergelaufenen Wilden" zu drehen),
beeinträchtigte seine Erfolge in Europa nicht. |
Als
er Kinohit an Kinohit reihte, hatte Lex Barker
bereits drei gescheiterte Ehen mit Constance
Thurlow, Arlene Dahl und Lana Turner hinter sich.
Von seiner vierten - mit der Schweizer
Schauspielschüler Irène Labhart - sagte er
immer, es wäre die harmonischste gewesen.
Christopher (38), Spross aus dieser Ehe,
relativiert: "Weil meine Mutter schon 1962
an Leukämie starb, war die Ehe auch sehr kurz." |
Nach
den schlechten Erfahrungen mit Ehefrau Nr. 5,
Maria del Carmen "Tita" Cervera, sehnte
er sich nach einer Frau, wie es Christophers
Mutter war: ruhig, häuslich und treu. "Tita"
jedoch machte nicht einmal den Versuch,
Christopher die Mutter zu ersetzen: "Sie war
viel zu selbstbezogen. Die heutigen Schlagzeilen
in der deutschen Presse zeigen ja, dass das immer
noch so ist...", sagt Christopher. |
Nach
dem eindrücklichsten Bild gefragt, erzählt er:
"Ich erinnere mich an meinen Vater als einen
Mann, der sehr in sich gekehrt gelebt hat. Zwar
hatte er Frauen und Kinder, die er liebte, aber
er richtete seinen Blick oft in die Ferne und
hing seinen ureigensten Gedanken nach. Wie er im
Film als "Old Shatterhand" war, so war
er auch privat. Vielleicht sehe ich ihn so, weil
ich erst dreizehn war, als er starb. Ihn näher
kennenzulernen, dazu hatte ich ja keine
Gelegenheit." |
Die
Scheidung von "Tita" hatte Lex Barker
zwar eingereicht, doch den Richtern blieb keine
Zeit, diese als rechtskräftig zu bestätigen:
Lex Barker starb am 11. Mai 1973 54jährig an
Herzversagen mitten in Manhattan, an der
Lexington Avenue. "Tita" nahm die Urne
mit nach Spanien und bewahrte sie in ihrem Haus
auf. Christopher: "Ich hoffe, dass sie sie
noch hat. Es ist mein grosser Wunsch, dass die
Urne einmal beigesetzt werden kann." Für
Christopher spielt es zwar keine Rolle mehr, ob
die Urne in einem Grab ist oder nicht. Er musste
andere Wege finden, sich mit seines Vaters Tod
abzufinden. Aber für jene Menschen, die Lex
Barker ihre Verehrung und Respekt erweisen möchten,
wünscht sich Christopher einen stillen Ort des
Gedenkens. |
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