Winnetou 3

Sam Hawkens im Portrait

Die Biographie des Ralf Wolter

 

Meine Reisen nach Kroatien

Ein Reisebericht von Uschi Behm

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1965 drehte Lex Barker sieben Filme. Dies ist derjenige, der als letzter in die Kinos kam. Der langersehnte dritte Teil der Winnetou-Trilogie ist ein wirklich feuriger Abschluss. Der Regisseur sparte nicht mit haarsträubenden Stunts und Explosionen. Dennoch haben mir die Actionszenen in 'Winnetou 2' besser gefallen. Sie waren mehr dosiert, aber wenn dann richtig! In 'Winnetou 3' wollte man eindeutig die Freundschaft von Winnetou und Old Shatterhand bis zum Tod zum Ausdruck bringen. Deshalb ist dies auch der einzige Teil der Trilogie der weitgehend ohne bekannte Schauspieler auskommt, abgesehen natürlich von Lex Barker und Pierre Brice. Der Mörder Winnetous wird von dem Karl May-erfahrenen Rik Battaglia gespielt ('Old Shatterhand', 'Der Schut', 'Der Schatz der Azteken', 'Die Pyramide des Sonnengottes' und später noch 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten'). Er kann durchaus mit Anthony Steel aus 'Winnetou 2' mithalten. Ich hätte eigentlich einen 'besondereren' Mörder Winnetous erwartet, als nur einen normalen Desperado-Boss, wie man sie v.a. aus Karl-May-Western ohne Lex Barker wie 'Unter Geiern' oder 'Winnetou und sein Freund Old Firehand' kennt. Für Ralf Wolter ist 'Winnetou 3' der Karl May-Western, in dem er als Sam Hawkens die meisten Auftritte hat. Der Gouverneur wird von dem als Mörder in Edgar Wallace-Krimis bekannten Carl Lange verkörpert (siehe auch 'Die Schlangengrube und das Pendel'). Die einzige weibliche Rolle in diesem Film spielt die Pariserin Sophie Hardy, welche ihr Debüt in Deutschland in dem Krimi-Kracher 'Der Hexer' auf den Tisch legte. Einziger ausserdem noch nennenswerter Darsteller ist der Jugoslawe Mihail Baloh, der ein Jahr später in 'Winnetou und das Halbblut Apanatschi' zum wiederholten Male den Schurken mimt. Was in 'Winnetou 3' vor allem fehlt ist die typische Karl May-Romantik, die speziell den ersten Teil auszeichnete. Sehr positiv sind mir hingegen die Szenen anfangs am Nugget-Tsil, die Explosion des Steinbruchs, die imposanten Aufnahmen am Bärenfluss und der zwar etwas kitschige aber doch schön inszenierte Schluss aufgefallen. Im Grossen und Ganzen ist dieser Film sicherlich sehr gut gelungen. Immer wenn ich diesen Film sehe, bin ich enttäuscht darüber, dass es 'nur' sieben Winnetou-Western mit Lex Barker gibt und man nicht mehr aus dem Potenzial der Karl May-Romane herausgeholt hat. Denn für mich steht eines fest: Es wird nicht mehr so schnell jemanden geben, der den Old Shatterhand so verkörpert, wie es Lex Barker getan hat und genauso wird man noch lange auf einen zweiten Pierre Brice warten können ('Es gibt viele Brie, aber nur einen Brice'). Der Film ist und bleibt ein würdiger Abschluss für die Winnetou-Trilogie. Er ist spannend, actionreich, bezaubernd, und richtig traurig.
 

Lex Barker

Gesamtbild

 

Das ist mir auch noch aufgefallen:

- Wieso hat sich Rollins eigentlich entschlossen Sam Hawkens bei dem Ritt Richtung Bärenfluss mitzunehmen, wenn er ihn nachher doch nur an einen Baumstamm bindet?

- Wenn man voller May-Euphorie gleich alle drei Teile nacheinander schaut, fällt einem auf, dass die Büffel von 'Winnetou 1' genau gleich rennen wie die vom dritten Teil. Das liegt daran, dass das Insertmaterial beider Filme aus dem US-Western 'Die letzte Jagd' mit Robert Taylor und Stewart Granger stammt.

- In den Szenen, in denen die Banditen via Floss über den See unterhalb des Apatschen-Pueblos fahren sind mir gleich zwei Sachen aufgefallen: 1. Ist die Idee des Öl-Szenariums aus dem Bond-Streifen 'Liebesgrüsse aus Moskau' geklaut und 2. funktionieren komischerweise alle Gewehre der Banditen auch nach dem Tauchgang im See noch. Ja, fast provokativ lässt der Desperado Clark sein Gewehr ständig im Wasser verschwinden.

- Am Schluss des Films spielt ein Soldat auf dem Horn ein Liedchen zu Gunsten des verstorbenen Apatschenhäuptlings. Nur passen seine Atemzüge nicht ganz zu der gespielten Melodie. Das war Playback!

 

Das meinen die andern:

"Groß angelegter, spannender, aber allzu gefühlsbetonter Schluß der 'Winnetou'-Trilogie" - KABEL 1 - Filmlexikon

"Da mögen bei 'Titanic' noch so viele Teenies um Leonardo DiCabrio geweint haben: Gegen das Schluchzen um den Abgang des edlen Häuptlings kommt so schnell keiner an. Allein die Melodie der Sterbeszene treibt wahren Fans noch heute die Tränen in die Augen. Möge Manitou mit dir sein, Winnetou!" - TV Spielfilm