Winnetou 1

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Nach dem Riesenerfolg von 'Der Schatz im Silbersee' musste eine Fortsetzung der Abenteuer von Old Shatterhand und Winnetou her. Das entstandene Produkt ist geschichtlich gesehen eigentlich der Vorgänger des Silbersees. In 'Winnetou 1' wird die Blutsbrüderschaft von Lex Barker und Pierre Brice besiegelt. Der Regisseur blieb derselbe, Dr. Harald Reinl. Für mich persönlich ist dies einer der besten Karl May-Western. Die vier Hauptdarsteller prägen diesen Film, sie sind perfekt ausgewählt. Lex Barker gibt wie gewohnt einen glaubwürdigen Old Shatterhand. Pierre Brice sieht im Vergleich zum zweiten Teil der Trilogie, 'Winnetou 2', noch richtig jugendlich aus. Marie Versini spielt bezaubernd Winnetous Schwester Nscho-tschi. Mario Adorf ist aus meiner Sicht der beste Karl May-Schurke aller Zeiten. Nach seiner Darstellung als Frederick Santer folgten einige ähnlich angelegte, galant-grausame Schurken. Leider ist 'Winnetou 1' der einzige Film, den er zusammen mit Lex Barker drehte. In weiteren Rollen treten Walter Barnes ('Karawane nach Zagora', 'Robin Hood und die Piraten', 'Der schwarze Brigant' und 'Winnetou und das Halbblut Apanatschi') und natürlich Ralf Wolter auf. Den einzigen Schwachpunkt in diesem Film bilden die Szenen mit Chris Howland ('Der Schut', 'Durchs wilde Kurdistan' und 'Im Reiche des silbernen Löwen') als Lord Tuff-Tuff. In der amerikanischen Version von 'Winnetou 1' wurden diese albernen und absolut unwitzigen Szenen rausgeschnitten, was bei der deutschen Version auch nicht geschadet hätte.

'Winnetou 1' ist die romangetreueste Verfilmung der Trilogie. Sie vermittelt auch die typische Karl May-Romantik, auf die man eigentlich nur noch im 'Schatz im Silbersee' und in 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten' trifft. Der Film ist ein packender, würdiger Anfang der Winnetou-Trilogie.

9/10

 

Lex Barkers Rolle:

Lex Barker, der den grössten Teil des Films im ungewohnten blauen Hemd zu sehen ist, spielt in diesem Film die eigentliche Hauptfigur. Sein Aussehen ist beeindruckend, seine körperliche Präsenz herausragend. Seine Leistung in diesem Film gehört sicherlich zu den besten und bleibendsten in der ganzen Karl-May-Serie. - Nach Klekih-petras Tod ist Lex Barker in Grossaufnahme im Bild zu sehen. Er schaut besser denn je aus.

 

Das ist mir auch noch aufgefallen:

- Beim Trecküberfall fallen einige Schnittfehler auf:
1. Im Wagen, aus dem Hawkins und Shatterhand schießen, werden die steckengebliebenen Pfeile der Angreifer immer weniger statt mehr...
2. Barker und der Kutscher trennen sich vom Munitionswagen. Dem Kutscher fliegt dabei der Hut davon. In der nächsten Einstellung hat er ihn wieder auf...
3. Wenn die Kamera nach hinten aus den Wagen filmt, sieht man sehr breite Wagenspuren in der Prairie. Die stammen von den Traktoren, die die Wagen bei diesen - wiederholt gedrehten - Einstellungen gezogen haben.

- Bei der Explosion des Wagens fliegt ein Kiowa durch die Luft. Achtet, wenn ihr das nächste Mal den Film schaut, darauf. Man erkennt, dass das nur eine Puppe ist! Mit dieser Vorstellung sieht es total witzig aus.

 

Das meinen die andern:

"Ein atmosphärisch recht dichter Versuch, einen "deutschen Western" zu kreieren. Zwischen heftigem Kampfgetümmel und komischen Einlagen umschreibt der Film gefühlvoll-sentimental Themen wie Hass, Versöhnung, Fürsprache, Vergebung, Liebe und Tod." - KABEL 1 - Filmlexikon

"Im Gegensatz zu den meisten Karl May-Verfilmungen bleibt diese Umsetzung im wesentlichen der Vorlage treu. Buntes Fransenmärchen mit naiver Schwarzweissmoral - Familienwestern für deutsche Seelen" - TV Spielfilm