Die Schlangengrube und das Pendel |
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In seinem drittletzten in deutscher Sprache erschienenen Film gibt Lex Barker nochmals alles! Mit dem Winnetou- und Mabuse-Regisseur Harald Reinl dreht der Amerikaner das Gruselabenteuer 'Die Schlangengrube und das Pendel'. Dies ist der letzte Film, in dem Lex Barker noch recht jugendlich, frisch wirkt. Ab 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten' sieht man ihm das Alter an. Sein Outfit erinnert ein wenig an 'Die Pyramide des Sonnengottes' - auch dort hat er in einer seiner wenigen Szenen eine Fackel in der Hand. Lex Barker spielt in diesem Film eine Doppelrolle: Im Vorfilm ist er als Reinhard von Marienberg mit langen grauen Haaren und Schnurrbart zu sehen, im Rest des Filmes glänzt er als Roger Mont-Elise. Der Titel erinnert ein wenig an den Horror-Klassiker 'Das Pendel des Todes'. Wie jener Film ist auch dieser Streifen nach Motiven von Grusel-Fachmann Edgar Allan Poe aufgebaut, obgleich dieser Film in Sachen Werktreue etwa mit 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten' und Karl May vergleichbar ist. Da der Film europaweit verbreitet wurde, musste man neben Lex Barker natürlich noch andere 'Zugpferde' einspannen. Für Karin Dor ('Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse', 'Der Schatz im Silbersee', 'Winnetou 2', 'Gern hab' ich die Frauen gekillt' und 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten') ist dies der erste Film nach ihrem Megaerfolg 'James Bond 007 - Man lebt nur zweimal'. Weltstar Christopher Lee (Dracula, Dr. Fu Man Chu) ist hier in seinem einzigen gemeinsamen Film mit Lex Barker zu sehen. Auch er wird noch grosse Erfolge in einem Bond-Streifen feiern können. Nämlich 1974 als Scaramanga in 'James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt'. Weitere bekannte Gesichter: der erstaunliche Carl Lange (der nette Gouverneur aus 'Winnetou 3'), der Jugoslawe Vladimir Medar ('Der Schatz im Silbersee' und 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten'), sowie Dieter Eppler ('Mister Dynamit - Morgen küsst euch der Tod'). Peter Thomas hat eine für sich typische, pompöse Hymne komponiert, die an die bekannten Edgar Wallace-Krimis erinnert. Lex Barker wurde hier übrigens nicht von G.G. Hoffmann, sondern von Horst Naumann synchronisiert, der seine Sache ebenfalls gut macht. Der Film wurde in einigen TV-Zeitschriften schon als Horrorfilm angekündigt. Dies ist er mit Sicherheit nicht. Aber ein einfacher Abenteuerfilm ist es auch nicht. 'Gruselabenteuer' ist wohl die treffendste Bezeichnung. Denn dank der düsteren Landschaft (aufgenommen im Isartal) und den echten Tieren (Geier, Ratten, Raben) kommt wirklich eine gruslige Stimmung auf. Und auch Vladimir Medar als Pater Fabian sorgt mit seinem Loblied auf den 'tiefen dunklen Wald' für Gänsehaut. Leider ist die Landschaft teilweise so düster, dass man in den Szenen vor der Burg, diese gar nicht so bemerkt. Denn auch dieses Motiv ist schön dargestellt. Der Film ist einer der wenigen, der in Umfragen recht lange mit den Karl May-Filmen mithalten konnte. Dies erreichten eigentlich nur 'Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse' und 'Tarzan und das blaue Tal'. Der Film gehört sicherlich zu den besseren Filmen Lex Barkers, obgleich er trotz des Staraufgebots nicht mit den Karl May-Filmen mithalten kann. | ||||
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Das ist mir auch noch aufgefallen: - Graf Regula wurde aber wirklich im hintersten Verliess gefangen gehalten, denn der Henker musste durch manche Kurve gehen bis er endlich frische Luft schnappen konnte. - In Gruselfilmen sollte man ja nicht zu viel hinterfragen, aber noch eins: Der Schluss geht für meine Begriffe ein bisschen zu schnell: Fabian kommt nach unten in die Pendelkammer, dort trifft er Roger, mit diesem geht's den selben Weg wieder hoch, sofort kommen sie zu Graf Regula und Lilian, Roger pendelt mit dem Kreuz (probiert es mal aus, ist gar nicht so einfach!), das Ganze kracht zusammen, Roger und Lilian stehen im Freien, Fabian und Babette kommen per Kutsche angefahren und Ende gut alles gut! |
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Das meinen die andern: "Deutscher Versuch eines Horrorfilms nach Edgar Allan Poe, eher lachhaft als gruselig" - KABEL 1 - Filmlexikon |