Old Shatterhand |
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Für die Produktion dieses Karl-May-Filmes
zeichnet sich nicht wie gewohnt Horst Wendlandt, sondern
der Lex-Barker-Entdecker Artur Brauner verantwortlich.
Der Streifen unterscheidet
sich auch enorm von den klassischen Karl-May-Filmen unter
der Regie von Harald Reinl und ist vergleichbar mit
ernsten, amerikanischen Western. Das Budget übertrifft
das der Wendlandt-Filme; die Voraussetzungen mit tollen
Darstellern und amerikanischer Regie durch Hugo Fregonese
waren also hervorragend und interessant. In der Realität
gibt es leider einige Faktoren, die den kostspielig
produzierten Film abwerten: Das Drehbuch ist stellenweise
sehr holprig, Differenzen zu den Drehbüchern der
Reinl-Filme sind spürbar. Ein Film, der sich nicht an
irgendeinem Karl-May-Buch bewusst orientiert, aber
trotzdem dem Geiste Mays entspricht - damit hätte ich
überhaupt kein Problem gehabt. 'Old Shatterhand'
widerlegt aber leider oft, den konstanten Eindruck, den
man von den Charakteren in den anderen Werken gewonnen
hatte: Old Shatterhand handelt nicht immer souverän,
sondern zuweilen auch unüberlegt (bedroht Bradley im
Fort), Winnetou und Old Shatterhand sind gar nicht immer
das perfekt harmonierende Blutsbrüdergespann, sondern
diskutieren dann und wann heftig. Von blindem
Verständnis ist nichts zu spüren. Lange Indianertänze
und vor allem das Massaker am Schluss des düsteren
Filmes sind weitere negative Punkte. Dieses grausame
Massaker, das über fünf Minuten andauert und während
dem ausschliesslich verschossen und geknallt wird, ist
nicht nur für Karl-May-Liebhaber kaum anzusehen. Der Film unterscheidet sich aber auch in positivem Sinne von den Reinl-Western. Die Atmosphäre ist düsterer und, während bei Reinl die Wildwest-Märchen klar und deutlich erzählt, Gut und Böse von Beginn weg klar sind, trifft man in diesem Film doch auf gewisse Grautöne und undurchsichtige Charaktere. Dadurch wird der Film vielschichtiger. Auch die Musik sei erwähnt: Nicht die Schlager-Melodie von Martin Böttcher unterlegt den Film, sondern dramatische, gelungene Klänge aus der Feder von Riz Ortolani. Durch die überzeugenden Leistungen der Schauspieler werden die Schwächen wettgemacht. Besonders zu erwähnen sind die Bösewichter Guy Madison ('Der Henker von Venedig') und Gustavo Rojo. Der Film ist spannend inszeniert, besticht durch eine realistische Western-Atmosphäre, lässt jedoch die gewohnte Karl-May-Romantik vermissen. |
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Lex Barkers Rolle: |
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Lex Barker als Titelheld spielt überzeugend den Old Shatterhand. Mimisch ist er zwar nicht allzu sehr gefordert, doch die Arbeit scheint ihm Spass zu machen. Schade, dass Shatterhand hier nicht souverän wie in allen anderen Filmen handelt, sondern sich dann und wann auch zu völlig unüberlegten, emotionalen Reaktionen hinreissen lässt. Dramaturgisch hat Lex beim grossen Finale - wie bereits in 'Tarzan bricht die Ketten' - die undankbare Aufgabe, passiv den Geschehnissen zuzuschauen. |
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Das ist mir auch noch aufgefallen: |
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- Witzig ist, dass die Kunden des Barbiers die Titelmelodie des Filmes vor sich hin pfeifen. Der besagte Barbier tritt übrigens in genau der selben Funktion und in der selben Frisierstube in 'Freddy und das Lied der Prärie' erneut auf. |
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Das meinen die andern: |
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"Nach Motiven aus mehreren Karl-May-Romanen bildwirksam gestalteter 'europäischer Western', routiniert und spannend inszeniert, angesiedelt in bildwirksamer Kulisse. Unangenehm wirkt die teils mythische Überhöhung der Titelgestalt." - KABEL 1 - Filmlexikon "Der Stoff stammt zwar nicht aus Karl Mays Feder, ist aber ein Top-Film mit jeder Menge Action und einer Daliah Lavi, die splitternackig in den Teich hüpft." - TV 14 "Ein Klassiker!" - TV Spielfilm |