Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse
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'Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse' ist Lex' zweiter deutscher Film und eine weitere Folge der Dr. Mabuse-Krimireihe, die in den frühen 60er Jahren die Leute ins Kino lockte. Leider erreicht dieser Film nicht ganz die Klasse von 'Im Stahlnetz des Dr. Mabuse'. Ausser der mysteriösen, experimentellen Titelmusik haben die zwei Filme auch kaum etwas gemein. Die Gruselatmosphäre wirkt in diesem Streifen aufgesetzter, selbstironischer und lässt sich mit den Edgar-Wallace-Krimis der damaligen Zeit vergleichen. Wie in letzteren wird der Humor auch hier bewusst eingesetzt. So ist der Schweizer Nationalschauspieler Walo Lüönd in einer spassigen Rolle als Kriminalbeamter zu sehen. Sein Dienstchef ist Siegfried Lowitz, der als routinierter Kommissar selbst in aussichtslosen Situationen mit einer geheimnisvollen Selbstsicherheit überzeugt. Die Wortgefechte zwischen Lex und den zwei Polizisten sind teilweise witzig, teilweise aber auch allzu platt. Die weibliche Hauptrolle spielt Karin Dor, die in sechs Filmen Lex' Filmpartnerin war.

Der Film ist spannend und überzeugt mit für die damalige Zeit beachtlichen Special Effects, gelungenen Kamera-Perspektiven und einem amüsanten Drehbuch. Problemlos kann er mit guten Edgar-Wallace-Schockern mithalten. Schade nur, dass das Geheimnis um Mabuse seine Mystik völlig verliert. Der Weltverbrecher Mabuse wird zum Standart-Kriminellen. Seine physische Ausstrahlungskraft auf seine Untergebenenen wird kaum mehr berücksichtigt. Hinzu kommt die ärgerliche Tatsache, dass sich Mabuse seinen Leuten von Anfang an unsichtbar präsentiert und die Jagd auf Erasmus' Wundermaschine dem Zuschauer nicht wirklich sinnvoll erscheint. 'Die unsichbaren Krallen des Dr. Mabuse' ist ein unterhaltsamer Krimi und für Fans - dank Lex' grosser Präsenz - ein Highlight.

7/10

 

Lex Barkers Rolle:

Nachdem er 'Im Stahlnetz des Dr. Mabuse' nur die zweite Geige gespielt hatte, ist Lex Barker in diesem Film der alleinige Hauptdarsteller und spielt erneut den FBI-Agenten Joe Como. Der Streifen ist für Fans empfehlenswert, weil Lex mit zahlreichen Grossaufnahmen sehr oft zu sehen ist, und nicht etwa, weil er schauspielerisch gross gefordert wäre. Er spielt mit einer routinierten Ruhe, beinahe statisch, seinen Part. Am meisten überzeugt er in den Szenen nach seinem Planetarium-Besuch. Hier gelingt es ihm, die Besessenheit, dem Geheimnis um Mabuse auf den Grund zu gehen, glaubwürdig darzustellen, wie das Drehbuch es von Gert Fröbe als Inspektor Lohmann 'Im Stahlnetz des Dr. Mabuse' den ganzen Film über verlangte.

 

Das ist mir auch noch aufgefallen:

- Nachdem Karin Dor in der Nervenklinik angekommen war, bekommt sie Panik, weil der Unsichtbare wieder in ihrer Nähe ist. Und wer biegt da um die Ecke des Kurhotels, als wäre es sein Zuhause? FBI-Agent Joe Como! Was hat der denn dort zu suchen?

- Obwohl im Film Aufnahmen von verschiedenen Theater-Aufführungen erscheinen, sind die applaudierenden Theaterzuschauer immer die selben.

 

Das meinen die andern:

"Fortsetzung der Gruselkrimi-Serie um den genialen Verbrecher und skrupellosen Welteroberer Dr. Mabuse, der längst nichts mehr mit der einst von Fritz Lang auf die Leinwand gebrachten dämonischen Gestalt gemein hat. Eine Schock-Klamotte mit dünner Spannung und der üblichen abwegigen und fantasiearmen Handlung." - KABEL 1 - Filmlexikon

"Putzige, angestaubte Schock-Klamotte" - TV Spielfilm