Klar Schiff zum Gefecht
Hauptseite / Vollständiger Stab / Info / Kritik
 
In den 50er Jahren war Lex Barker in Hollywood als Schauspieler eigentlich nur in B-Produktionen zu sehen. Dieser Kriegsfilm ist Lex' einziger Auftritt in einer erstklassigen Produktion während dieser Zeit. Der damals äusserst populäre, heute leider fast vergessene Jeff Chandler spielt die Hauptrolle des eisernen Kriegskapitäns. Der zweite Star ist George Nader, der in den 60er Jahren als Jerry Cotton in Deutschland noch einmal gross herauskommen sollte. Der Film ist zweifelsohne makellos produziert und die Lokalitäten sind attraktiv. Doch leider fehlt ihm der rote Faden, der zwei Stunden Unterhaltung geboten hätte. Der Streifen zerfällt in Einzelepisoden, in denen der Soldaten-Alltag als Werbe-Film für die US-Army geschildert wird. Es werden deutlich zu viele Personen in die Geschichte eingeführt, so dass man leicht die Orientierung verliert. Bei diesen dramaturgischen Mängeln sind die überzeugenden Leistungen der Hauptdarsteller nur ein schwacher Trost. Die Überlänge schadet dem Film zusehend. Die meisten B-Filme, die in den 50er Jahren mit Lex in der Hauptrolle produziert wurden, übertreffen diese A-Produktion deutlich.

5/10

 

Lex Barkers Rolle:

Lex Barkers Auftritt ist zweifelsohne ein Lichtblick für den Film. Nicht nur wegen persönlichen Erfahrungen, die Lex mit dem Krieg machte, war es für ihn ein interessantes Engagement: Commander Quigley ist ein Wehrmann, der Theorie und Praxis seiner Aufgaben zweifelsohne kapiert hat. Anfangs wird er von seinen Kollegen jedoch auf dem Schiff als reiches Muttersöhnchen abgestempelt. Seine Auszeichnung aus Washington lässt die Soldaten kalt. Erst von Zeit zu Zeit erlangt er Achtung und Akzeptanz. Nach einer guten Stunde wird er von Captain Hawks verabschiedet, da er auf einem anderen Schiff eine Aufgabe übernehmen wird. Lex' Rolle ist überraschend gross. Den Wandel Quigleys vermag Lex hervorragend darzustellen: Seine Verkrampftheit, mit der er in seiner ersten Szene dem Captain die Crew vorstellt, kann für einmal sogar als passendes schauspielerisches Mittel angesehen werden. Erst im Laufe der Zeit erhält Quigley nämlich Gelegenheit, zu zeigen, dass er seine Aufgabe genauso kraftvoll und gewissenhaft macht wie andere Soldaten. So wird Lex mit der Zeit lockerer und die Kameraden beginnen, in ihm nicht mehr nur den isolierten Handlanger der Captains zu sehen. Lex' hervorragendste Szene: Er betritt den Essraum, aus Desinteresse und Abscheu suchen alle Kollegen sogleich das Weite, als sie ihn erblicken, und Lex sitzt alleine vor seiner Tasse in dem vor kurzem noch rege besuchten Esssaal.

 

Das meinen die andern:

"Einer der vielen amerikanischen Kriegsreisser, die mit grossem technischem Aufwand das Kampfgeschehen als Unterhaltungsstoff missbrauchen. " - KABEL 1 - Filmlexikon