Kali-Yug 2. Teil. Aufruhr in Indien
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Der erste Teil der abenteuerreichen Geschichte um Dr. Simon Palmer und die Sekte Kali-Yug war alles in allem für den Zuschauer eine Enttäuschung. Die bekannten Schwächen in der Charakterzeichnung und im Schnitt bleiben auch im zweiten Teil bestehen. Da die Story die Schauspieler aber deutlich mehr fordert und die Produktion dank zahlreicher, weit angelegter Aussenaufnahmen an Pomp gewinnt, hinterlässt die Fortsetzung einen stärkeren Eindruck. Weil der gesamte erste Teil zu Beginn dieses Films in zehn Minuten kompakt zusammengefasst wird, sei die Frage erlaubt, ob ein zweistündiger Film diesem Zweiteiler nicht vorzuziehen gewesen wäre. Der weibliche Schwerpunkt in der Figurenzeichnung verlagert sich in diesem zweiten Teil von der wunderbaren Senta Berger auf das exotische Bond-Girl Claudine Auger, deren Leistung als Amrita beachtenswert ist. Wie bereits in 'Die Göttin der Rache' überzeugen die Schauspieler: Paul Guers, der an Mastroianni erinnert, ist ein charismatischer Protagonist, I. S. Gohar als Gopal ein aufrichtiger Freund und Klaus Kinskis Kurzauftritt als Guru Saddhu sehr ausdrucksstark. Die aufwendigen Landschaftsaufnahmen kommen bei den Aufnahmen des Forts und Verfolgungsjagden durch die Wüste sehr gut zur Geltung. Die Massenszenen erwecken wenigstens zum Schluss für kurze Zeit den Eindruck einer grossangelegten Monumentalproduktion, die 'Kali-Yug' gerne sein möchte. Ist die verzweifelte Odyssee Palmers zwar durchaus sehenswert umgesetzt, so fehlt's dem Zweiteiler aber trotzdem an der Dramatik und Sorgfalt in der Charakterzeichnung, um beeindrucken zu können. Die politischen Hintergründe im imperialistischen Indien werden leider kaum erläutert. Weil der kriminelle Aristokrat Ram Chand die Leute aus Habsucht gegen die Briten hetzt, fehlte der Geschichte der Raum für veritable Argumente gegen eine britische Herrschaft in Indien. So wird der radikale Sieg der Engländer zum Happy-End stilisiert und eine einigermassen objektive Betrachtung des Imperialismus' bleibt aus.

Für mehr Infos, lest bitte auch die Kritik zu 'Kali-Yug 1. Teil: Die Göttin der Rache'

5/10

 

Lex Barkers Rolle:

Im Vergleich zu 'Kali-Yug 1. Teil: Die Göttin der Rache' hat sich die Rolle Lex Barkers nicht vergrössert. Seine Statements als Major Ford beschränken sich sogar nahezu auf militärische Befehle. Major Ford, der rationale, ruhige und routinerte Stratege, ist der Handlanger des Gouverneurs. Obwohl er Gopals Prophezeiung einer grossen Schlacht als erster Glauben schenkt, bleibt dem Zuschauer bis zum Schluss verborgen, wie aufrichtig der steife Major Ford wirklich ist. Den cineastisch wertvollen Gehalt von Lex Barkers Gastspiel in Indien sucht man vergebens, sein fünfminütiger Auftritt in diesem Kostümspektakel ist ziemlich überflüssig.

 

Das ist mir auch noch aufgefallen:

- Die Tempelszenen gegen Schluss des Filmes erinnern stark an 'Indiana Jones und der Tempel des Todes'.

 

Das meinen die andern:

"Fortsetzung des aufwendigen Abenteuerfilms, die erneut in naiver Weise private Schicksale in die politischen Geschehnisse verwebt" - KABEL 1 - Filmlexikon

"Senta Berger, Lex Barker, Claudine Auger und der unvergessene Klaus Kinski hangeln sich durch das exotische Ambiente." - TV Spielfilm