Das Todesauge von Ceylon
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Dies ist der erste Film, den Lex Barker nach dem schicksalsträchtigen Tod seiner Frau Irene Labhardt und nach dem Grosserfolg 'Der Schatz im Silbersee' drehte. Zuerst war der durch die Stahlnetz-Krimiserie bekannt gewordene Jürgen Roland als Regisseur vorgesehen. Weil Lex Barker wegen seines Silbersee-Engagement länger als erwartet beschäftigt war, wurde Roland durch den Hollywood-erfahrenen Gerd Oswald ersetzt. Aufgrund zahlreicher europaweit bekannter Darsteller hätte der Film ein grossartiger Abenteuerfilm werden können. Lex Barkers Partnerin in diesem Film ist Ann Smyrner ('Frühstück im Doppelbett', Die Verdammten der blauen Berge'), mit der er eine Affäre hatte. Der in Frankreich recht populäre Maurice Ronet überzeugt in der Rolle des Gérard Rinaldi. Die Rolle des leicht verstörten, ehrgeizigen Doktors spielt Ronet mit einer Leichtigkeit, die andeutet, dass mehr in ihm steckt. Manuel Da Costa wird von dem Italiener Franco Fabrizi gespielt, der mit seinen Tigeraugen an Rik Battaglia aus den Karl May-Filmen erinnert. Hans Nielsen ('Frauenarzt Dr. Sibelius', 'Der Schatz der Azteken', 'Die Pyramide des Sonnengottes' und 'Die Hölle von Manitoba'), Magali Noël ('Das süsse Leben') und Peter Carsten ('Wenn du bei mir bist') sind für Lex Barker-Fans bekannte Gesichter.

Der Streifen wurde an Originalschauplätzen in Ceylon (= Sri Lanka) gedreht. Die tollen Aufnahmen versuchen gekonnt, von der unlogischen und allzu zusammengeschusterten Story abzulenken, die sich in Widersprüchen verstrickt. Recht spannende Verfolgungsjagden, grösstenteils ansprechende Schauspieler-Leistungen und die ausdrucksstarken Lokalitäten können aber leider nichts daran ändern, dass es dem Regisseur offensichtlicherweise schwer fällt, die verworrene Handlung einigermassen spannend und nachvollziehbar zu inszenieren. Die schlechte deutsche Synchronisation ist ein zweiter, schwerwiegender Minuspunkt dieser mir trotz allem nicht unsympathischen Produktion.

5/10

 

Lex Barkers Rolle:

Treue Lex Barker-Fans sind von diesem Film enttäuscht, da Barker hier bloss Ann Smyrner retten muss und mit der eigentlichen Haupthandlung fast gar nichts zu tun. Lex Barker ist nicht die inhaltliche Hauptperson, sondern Maurice Ronet, Franco Fabrizi, Hans Nielsen und Magali Noël. Als netter Tierfänger beschränkt sich seine Rolle darauf, mehr oder weniger amüsante, charmante Sprüche von sich zu geben und die guten Figuren in diesem Film mit Verständnis und Unterstützung zu versorgen. Larry Stone ist für Lex eine unattraktive Rolle. - Amüsant sind die Szenen in denen Peter Carsten als Hermann Lex Barker mit 'Old Shatterhand', 'Tarzan' oder 'Grosser, weisser Häuptling' anredet. Klare Anspielungen.

 

Das ist mir auch noch aufgefallen:

- Gleich zu Beginn des Films, als Hans Nielsen und Ann Smyrner in Ceylon anlegen, ist man von dem Gehör Maurice Ronets erstaunt. Während Hans Nielsen in ruhigem Ton und recht weit entfernt von Ronet den Reportern ihre Fragen beantwortet, scheint Dr. Rinaldi alias Ronet jedes Wort zu verstehen!

- Die Szenen, in denen sich der Affe im Nachtlokal in die Tänzerin Gabi verwandelt, sind trotz Hans Nielsens Lob ("Toller Einfall") sehr langatmig ausgefallen und sorgen für unfreiwillige Komik.

 

Das meinen die andern:

"Abenteuerliches Unterhaltungskino, das bunt-oberflächliche Spannung sucht, aber lediglich die üblichen Kolportage-Elemente und eine Vielzahl von Unglaubwürdigkeiten findet." - KABEL 1 - Filmlexikon