Der schwarze Brigant

Der Gardasee - Drehort der Piratenfilme

Der Bericht vor Ort

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Lex Barkers letzter Film der klassischen Italien-Phase ist leider ein typischer seinesgleichen und kann nicht überzeugen. Der Film hat eine markante, dramaturgische Schwäche: Wer italienische Abenteuerfilme mit Lex kennt, weiss schon bei der ersten Szene, dass hinter der Maske des schwarzen Briganten Livio Lorenzon, ein häufiger Weggefährte Lex Barkers, steckt. Seine Haltung und sein Profil sind unverkennbar. Obwohl später dieses Geheimnis noch ein zweites Mal entlarvt wird, arbeitet der Film sehr lange - zu lange - auf die Lüftung dieses Mysteriums hin. Regisseur ist wie bereits bei 'Die Küste der Piraten' Domenico Paolella. Im Vergleich zu dem besagten Film wirkt die Seeromantik und die Aufmachung in 'Der schwarze Brigant' einiges billiger und sind Aussenaufnahmen seltener. Die Story ist konstruiert und kitschig, manche Schlägereien stümperhaft inszeniert.

Wegen der aprupten Handlungsführung erreicht 'Der schwarze Brigant' keinerlei Glaubwürdigkeit. Obwohl Livio Lorenzon, Walter Barnes und zuweilen auch Lex Barker überzeugende Leistungen abliefern, behält man von diesem Film vor allem die einfältige Piratendarstellung, die erniedrigenden weiblichen Parts und das schwache Drehbuch in Erinnerung. Leider wirken auch die Wortgefechte zwischen Livio Lorenzon, der hier wohl seine beste Leistung in seinen Lex-Barker-Filmen zeigt, und Lex reichlich aufgesetzt und erzeugen bei mir nur selten ein leichtes Schmunzeln. 'Der schwarze Brigant' ist nur eine langweilige Fliessband-Produktion; auf Lex Barker warteten bereits weitaus attraktivere Angebote in Deutschland.

3/10

 

Lex Barkers Rolle:

Lex Barker als spanischer Offizier Carlos de Herrera hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Seine erste Szene ist originell und bizarr zugleich: Herrera präsentiert sich dem versammelten Adel nämlich hoffnungslos betrunken. Wer nach dieser überzeugenden Szene eine attraktive Rolle für Lex erwartet, irrt. Unmotiviert und zuweilen sichtlich gelangweilt müht sich Lex Barker durch den Film. Nicht nur als der Filmheld in einer Herberge Geschirr abtrocknen soll, kommt er sich ziemlich fehl am Platz vor. Wenn man bedenkt, in welch farbenprächtigen Film-Abenteuern Lex noch spielen sollte, ist 'Der schwarze Brigant' für ihn eine überflüssige Hauptrolle.

 

Das ist mir auch noch aufgefallen:

- Tatsächlich wurde Insertmaterial dieses Filmes 1970 für das Kinder-Abenteuer 'Pippi im Taka-Tuka-Land' verwendet.

 

Das meinen die andern:

"Ohne grossen Ehrgeiz heruntergekurbelter Piratenfilm " - KABEL 1 - Filmlexikon

"Laues Abenteuer" - TV Spielfilm